Auch in diesem Jahr stand der Ideenwettbewerb Bioökonomie unter dem Motto der Landesstrategie nachhaltige Bioökonomie „Nachhaltig gedacht, zukunftsfähig gemacht!“. Den Höhepunkt des Wettbewerbs bildete die Preisverleihung mit Schirmherr Peter Hauk MdL, der die Auszeichnung an die fünf Preisträger*innen überreichte, darunter Essitys bahnbrechendes Verfahren zur Herstellung von Strohzellstoff. Dabei erfolgte die Auswahl der Preisträger*innen durch eine Expertenjury aus verschiedenen Fachbereichen, die herausragende biobasierte Produkte und Innovationen für eine zirkuläre Bioökonomie prämiert. „Die Bioökonomie ist mehr als nur ein theoretisches Konzept. In Baden-Württemberg haben wir bereits zahlreiche Erfolgsgeschichten, die aufzeigen, wie Bioökonomie in der Praxis funktioniert. Die Gewinner des jährlichen Innovationspreises Bioökonomie sind hierfür beste Beispiele. Sie zeigen, wie es geht. Mit Unternehmergeist und Mut bringen diese Start-ups biobasierte Lösungen in die Praxis. Dabei sind Kooperationen der Schlüssel zum Erfolg. Denn nur durch eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft lässt sich die Bioökonomie erfolgreich in die Praxis umsetzen und Produkte erfolgreich in die Fläche bringen“, sagt Peter Hauk MdL.
2021 hat das Essity-Werk in Mannheim als erstes integriertes Tissue-Werk Europas mit der industriellen Produktion von Hygienepapier mit Zellstoff aus Stroh begonnen. Die neue Produktionsanlage verfügt über eine Herstellungskapazität von 35.000 Tonnen Strohzellstoff pro Jahr. Durch die Nutzung von landwirtschaftlichen Nebenströmen weist der Strohzellstoff im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren eine bessere Ökobilanz auf. „Mit der Nutzung von Stroh als Rohstoff unterstützt Essity die Schließung von Materialkreisläufen und trägt so zur Schonung natürlicher Ressourcen bei. Es werden keine zusätzlichen Anbauflächen benötigt, da das Stroh als landwirtschaftlicher Nebenstrom bereitgestellt wird“, sagt Dr. Martin Wiens, Leiter der Strohzellstofffabrik in Mannheim. „Die Auszeichnung spiegelt Essitys Nachhaltigkeitsengagement und Vorreiterrolle wider. Essitys Ziel ist es, die Nachhaltigkeit seiner Produkte und Produktionsprozesse stetig zu steigern und es Verbraucher*innen zu ermöglichen, ihr gewohntes Produkt in einer noch nachhaltigeren Variante einzukaufen.“
Essitys Toilettenpapiere mit Stroh sind im Handel erhältlich und enthalten einen Anteil von zehn Prozent Strohzellstoff. Zukünftig soll der Einsatz von Strohzellstoff ausgeweitet werden, um auch andere Produktkategorien wie Haushaltstücher noch nachhaltiger zu machen. Einen zusätzlichen Beitrag hinsichtlich einer verbesserten Kreislaufwirtschaft stellt die stoffliche Nutzung des bei der Zellstoffproduktion anfallenden Lignins dar. Das unter dem Markennamen InnoLig+ vermarktete Produkt ist vielseitig anwendbar und kann u.a. fossile Rohstoffe ersetzen. Typische Anwendungsgebiete sind beispielsweise Düngemittel, Betonverflüssiger, Kleber und Bindemittel. InnoLig+ kann ebenfalls bei der Produktion von PE-Folie oder ABS-Kunststoff eingesetzt werden.
Mehr über Strohzellstoff: Zellstoff aus Stroh - eine Kreislaufinnovation von Essity